Fotoausstellung „BK besetzen“ am Berlin-Kolleg

Autor: Kai Chmielnik, Schulsozialarbeiter am Berlin-Kolleg

Im Zuge der projektbezogenen Schulsozialarbeit konnte eine Fotoausstellung am Berlin-Kolleg veröffentlicht werden. Ziel des Projekts ist es, im Schulgebäude die „neue Generation“ von Kollegiat*innen, deren persönliche, kulturelle und religiöse Hintergründen sichtbar zu machen und sie zu empowern.

Hintergrund der Idee ist, dass sich das Schulsystem, der Rahmenlehrplan und die Anforderungen in der Wahrnehmung von geflüchteten Kollegiat*innen an den in Deutschland sozialisierten Menschen orientiert - und eine nicht zufriedenstellende Berücksichtigung der veränderten Kollegiat*innenschaft im Schulsystem wahrgenommen wurde. Um diesem Umstand zu begegnen, entwickelte sich die Idee, die Kollegiat*innen zu empowern: sie standen selbst vor und hinter der Kamera und konnten das Zeigen und das Gezeigte selbst bestimmen. Diese Selbstermächtigung steht damit im Kontrast zur institutionellen Aussparung.

Die Portraits wurden im Rahmen einer Vernissage mit einführendem Vortrag der Projektmitarbeitenden ausgestellt. Im Zuge der Arbeit entstand die Formulierung „das BK besetzen“. Dieses Bild wird ganz gewaltfrei in die Realität umgesetzt: die Portraits werden prominent in den Fluren und Gängen, vor dem Sekretariat und den Leitungsbüros ausgestellt. Auf diese Weise wird die Schule auch visuell denen gewidmet, für die sie ein Lehr- und Lebensraum sein soll.