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Fachtag „Wege zur Erziehungspartnerschaft“
Erstellt
Thema Fortbildungentandem intern
von Barbara Brecht-Hadraschek
Am 1. September fand unser Fachtag "Wege zur Erziehungspartnerschaft: Professionelle Elternarbeit in der Kinder- und Jugendhilfe, in Kita und in Schule" statt. Rund 200 pädagogische Fachkräfte waren nach Berlin-Wedding gekommen, um gemeinsam die Elternarbeit als zentralen Teil der pädagogischen Arbeit zu reflektieren. 14 Workshops, ein Online-Vortrag von Haim Omer aus Israel sowie eine Podiumsdiskussion luden ein, sich intensiver mit unterschiedlichen Aspekten der Beziehungsarbeit zu den Eltern zu beschäftigen.
Grußworte sprachen zum einen als Vertreter der Elternperspektive der Landeselternsprecher Norman Heise, zum anderen Astrid-Sabine Busse in einer Videobotschaft als Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie sowie Christoph Keller, Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit in Berlin-Mitte.
Martin Hoyer, stellvertretender Geschäftsführer des Paritätischen Berlins, betonte in seinem Grußwort, das Bildungspartnerschaften dann erfolgreich sind, wenn sie nicht allein die Optimierung des Kindes im Blick haben, sondern die Optimierung der eigenen Arbeit, sowohl in der Familie als auch in den Organisationen. Philipp Lorenz, Schulleiter der Weddingschule, erklärte, dass der Leitsatz seiner Schule „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen“ eine gute Grundlage auch für das Konzept der Erziehungspartnerschaft sei.
Ria Schneider, Geschäftsführerin der tandem BTL, freute sich in ihrem abschließenden Grußwort zunächst darüber, dass der Fachtag nach zweimaliger coronabedingter Verschiebung endlich stattfinden konnte. Sie bedankte sich bei den Organisator*innen des Fachtages – alles Mitarbeiter*innen der tandem BTL – und vor allem beim Paritätischen Landesverband, der mit seiner finanziellen Förderung den Fachtag erst möglich gemacht hatte.
Themen: Von Kinderschutz bis interkulturelle Elternarbeit
Die Themen der Workshops waren sehr vielfältig und reichten von praktischen Methoden der Gesprächsführung mit Eltern in schwierigen Situationen bis zu Fragen des Kinderschutzes in Elterngesprächen und anderen Rahmenbedingungen.
Im Workshop „Umgang mit Widerständen“ diskutierten die Teilnehmer*innen beispielsweise Dynamiken und Projektionen in konflikthaften Situationen an Schulen und wie man diese unterbrechen kann.
Im Workshop Interkulturelle Elternarbeit ging es unter anderem um multiple Barrieren für Eltern in prekären Lebenslagen und wie dennoch eine funktionierende Kommunikation im Sinne der Kinder aufgebaut werden kann. Im Workshop „Inklusive Elternarbeit und Möglichkeiten der unterstützten Elternschaft“ reflektierten die Teilnehmer*innen die Möglichkeiten, Grenzen und Stolpersteine der Unterstützung einer selbstbestimmten Elternschaft bei Eltern mit Beeinträchtigungen.
Die 14 Workshops deckten auch institutionell ein breites Spektrum ab – ob Kita, Schule und Jugendarbeit, der Erfahrungsaustausch umfasste die Breite der pädagogischen Praxis.
Impulse aus der Neuen Autorität
Gegen Mittag konnten die Teilnehmer*innen nochmal Impulse aus dem Vortrag des Psychologen Dr. Haim Omer aus Israel mitnehmen, der anhand konkreter Beispiele aus Elterngesprächen zeigte, dass sein Konzept der „Neuen Autorität“ einen wirkungsvollen Ansatz für die Arbeit mit Eltern in pädagogischen Kontexten bietet. In der „Erziehungspartnerschaft“ erkennen beide Seiten ihre jeweils spezifische Kompetenz an und stellen das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt ihrer Zusammenarbeit.
Multidisziplinär besetzte Podiumsdiskussion
Abgerundet wurde der Fachtag mit einer multidisziplinär besetzten Podiumsdiskussion, auf der gemeinsam Denkansätze diskutiert wurden, wie Pädagog*innen Vertrauen zwischen Eltern und Institution Schule oder Kita aufbauen können – damit Eltern nicht das Gefühl haben, dass mit ihnen nur gesprochen wird, „wenn es ein Problem mit ihren Kind gibt“, sondern sie von Anfang an als Partner auf Augenhöhe mit im Boot sind. Auf dem Podium waren neben dem Moderator Sascha Mase, Bereichsleiter Schulbezogene Sozialarbeit, Brunhilde Malmwieck, Schulleiterin an der Schule am Schloss, Stefan Fischer,
Systemisches Institut für Neue Autorität und Schulsozialarbeiter an der Wedding-Grundschule sowie Francis Ramírez Cervantes, Kita-Erzieherin und Trainerin.
Mitten im Wedding
Veranstaltungsort war zum einen das silent Green in Wedding, ein wunderschönes grünes Kulturquartier, das seit 2015 im ehemaligen Krematorium von Wedding beherbergt ist. Der historische Gebäudekomplex, umgeben von viel Grün, war bis 2002 das älteste innerstädtische Krematorium Deutschlands. Zweiter Veranstaltungsort war zum anderen die benachbarte Weddingschule, in der zahlreiche Workshops stattfanden. Die Weddingschule ist seit vielen Jahren eine engagierte Kooperationspartnerin der tandem BTL.
Auch unseren Teams hat der Fachtag viele Impulse gegeben: Für die tandem BTL werden in Zukunft die Themen Elternarbeit und Erziehungspartnerschaft in den Einarbeitungs- und Anleitungsangeboten für Fachkräfte eine größere Rolle spielen. Auch die tandem BTl Akademie wird vertiefende Fortbildungen zu diesen Themen anbieten.
Workshops
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